Tagelharpa - Der Bau einer Wikingerfiedel

Eine Tagelharpa, in Finnland auch Jouhikko genannt, ist eine uralte Form der europäischen Laier. Sie ist ein klassisches Instrument Nordeuropas und wurde seit alters her von Skalden und der damaligen Landbevölkerung gebaut und gespielt.

 

Der Rahmen

Straight forward! Um uns eine Tagelharpa zu bauen haben wir nicht lange gefackelt und uns das nächstbeste Massivholzbrett das wir fanden in die Form geschnitten, die wir gerne haben wollten. Wir benutzten für unser Projekt Douglasie, da das Brett in dem Moment einfach griffbereit war (Douglasie ist keine heimische Baumart sondern stammt ursprünglich aus Amerika). Traditionell wurde Erlen- oder Fichtenholz benutzt. Es ist aber sehr wichtig das Holz vorher auf vorhandene Risse zu untersuchen. Dabei kann es helfen das Holz mit dem Zeigefingerknöchel abzuklopfen. Wenn es schnarrt lass die Finger davon - dann wird alle Mühe umsonst sein.

 

Die Decke

Für die Decke unserer Tagelharpa haben wir uns für Pappelholz entschieden. Und wenn man schon eine Wikingerfiedel baut, dann darf natürlich auch die richtige Verzierung nicht fehlen.

 


Der Steg

Für den Steg haben wir, im Gegensatz zum Rahmen, ein traditionelles Holz genutzt: Das Holz der Esche. Eschenholz wurde in vergangenen Zeiten vor allem für Axt- und Hammerstiele, aber auch für Speerschäfte oder im Bogenbau verwendet, da es sehr stabil ist. Als erstes spalteten wir einen geeigneten Ast vorn und hinten der Länge nach. Den so entstandenen Kienspan kürzten wir dann auf die gewünschte Länge, rundeten die obere Seite ab und feilten die Saitenkerben hinein.

Saitenaufhängung

Auch für die Saitenaufhängung haben wir Eschenholz genutzt. Ebenso wie beim Steg spalteten wir einen Eschenast zwei Mal der Länge nach (vorn und hinten). Danach heißt es Feile in die Hand nehmen und den entstandenen Kienspan einfach in die gewünschte Form bringen. Drei Löcher für die Saiten am oberen Ende und zwei Löcher unten für die Aufhängung am Klangkörper sind dann auch schnell gebohrt. Jetzt nur noch die passende Verzierung aufmalen und einbrennen.