Essbare WildKräuter

Brennnessel

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist eine der bedeutendsten Pflanzen. Man kann sie fast überall finden, sie ist super lecker und total gesund. Heutzutage ist die Brennnessel sehr stark in Verruf geraten und man assoziiert mit ihr eher unangenehme Schmerzen und ein lästiges Unkraut. Doch das war nicht immer so:  Schon in der Steinzeit erkannten die Menschen ihren Nutzen und befestigten sogar teilweise mit Fäden aus Brennnesselstielen ihre Pfeilspitzen. Sie ist reicher an Vitamin C als eine Orange und einer der wichtigsten Eisenlieferanten. Man kann sie im Salat, als Spinatersatz, als Suppe, in Smoothies oder sogar in Form würziger Chips essen.

 

 

Mit ein paar Tricks kann man sie kinderleicht ernten und verarbeiten:

Nimm dir einfach einen Stoffbeutel und zieh ihn dir über die Hand (oder zieh dir einfach Handschuhe an und pack die Pflanzen in deinen Beutel). Die Blätter im oberen Bereich (ca 20-30cm) sind am schmackhaftesten. Wenn du eine Hand voll gesammelt hast, halte die Brennnesseln fest und zieh deine Hand durch den Stoffbeutel, sodass du ihn umstülpst und die Pflanzen im Beutel liegen. Nun musst du den Beutel gut durchkneten, damit alle Nesselhaare kaputtgehen, sodass du die Pflanze bedenkenlos anfassen kannst. Alternativ kann man auch ein Nudelholz nehmen und mehrfach über die Blätter rollen. Danach einfach die Blätter vom Stiel abrupfen und wie Spinat oder Salat weiterverwenden. 

Chips fürs Lagerfeuer:

Pflück einen langen Brennnesselstiel ab und halte das obere Ende wie Stockbrot über das Feuer. Schon nach ganz kurzer Zeit verbrennen die Nesselhaare und die Blätter beginnen sich leicht zu kräuseln. Wenn die Blätter immer noch grün, aber bereits trocken sind, dann pflück sie ab und lass sie dir schmecken! Von Natur aus würzig und gesund!

Girsch

Auch der Girsch (Aegopodium podagraria) ist eine unglaublich weit verbreitete Pflanze, die ungemein schmackhaft ist. Auch ihn kann man wie Blattgemüse zubereiten. So wurde er schon im Mittelalter, sowohl als Gemüse, als auch als Heilkraut angebaut. Er ist ziemlich leicht zu bestimmen und wenn man weiß, worauf man achten muss, kann man ihn mit keiner anderen Pflanze verwechseln, denn der Girsch verkörpert die magische Zahl 3: Die Laubblätter sind dreigeteilt und ebenso besitzt der Stiel einen dreieckigen Querschnitt.

 

Man findet oft kleine Kolonien von Girsch, da diese Pflanze ein sehr verwuchertes Wurzelsystem bildet. Generell kann man sagen, dass junge, kleine Blätter am besten schmecken.

 

spitzwegerich

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine bedeutende Heilpflanze, die man allerdings eher in offeneren Gebieten und seltener im Wald findet. Man erkennt ihn an seinem typischen Wuchs und den charakteristischen Blattadern.

 

Er ist unserer Erfahrung nach das beste Mittel gegen Bremsen- und Mückenstiche, wenn man schnell handelt. Einige Menschen zeigen teilweise heftige Reaktionen nachdem sie gestochen wurden und vor allem bei Bremsenstichen können schnell auch bakterielle Infektionen die Folge sein, welche sich über Wochen hinziehen können.

Aber nicht mit Spitzwegerich: Wurdest du von einer Bremse gestochen, such dir schnell 3-5 Spitzwegerichblätter und zerkleiner sie so klein, wie es geht. Zerreiß sie, knete sie, zermatsch sie, bis der grüne Saft aus den Blättern quillt, wenn du sie zusammen drückst.

Dann lege die saftigen Blätter auf den Stich und reibe die Stelle gut ein. Wiederhole es unter Umständen noch einmal mit frischen Blättern. Der Juckreiz und das Risiko einer bakteriellen Infektion werden auf ein Minimum reduziert. Wir sind natürlich keine Mediziner oder Apotheker, aber wir schwören auf diese Methode!

 

By the way:

Die jungen Blütenstände des Spitzwegerichs sind außerdem eine wahre Delikatesse! Sie schmecken leicht nach Champignon und geben einem Salat oder der Gemüsepfanne eine ganz besonders leckere Note.

Gänseblümchen

Wer kennt es nicht? Das Gänseblümchen. Allgegenwärtig in Garten und Natur. Aber kaum jemand weiß, dass man Gänseblümchen auch essen kann. Einfach die Blüten, oder die noch jungen Blättchen ernten und in den frischen Wildkräutersalat, oder in Gemüsegerichte und Suppen streuen. Sie schmecken angenehm nussig. Man kann auch die getrockneten Blätter und Blüten als Tee verwenden.

Das Gänseblümchen ist schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze in gebraucht. Es enthält: Saponine, ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe und Flavonoide. In Studien wurde nachgewiesen, dass es antimikrobielle und antilipidämische Wirkungen aufweist. Das Gänseblümchen wirkt außerdem entzündungshemmend; zerkleinert und zerrieben kann man es als Verbandunterlage benutzen (z.B. bei Insektenstichen). Bei unreiner Haut hilft ein Aufguss als Gesichtswasser. Des Weiteren soll es auch Menstruationsbeschwerden lindern und bei einer Erkrankung der Atemwege entschleimend wirken.

Und wie immer: Je jünger die Blätter und Blüten desto besser der Geschmack!

Löwenzahn

Ein weiterer „Klassiker“ der essbaren Pflanzen ist der Löwenzahn. Die jungen Blätter sind noch nicht so bitter wie die älteren und eignen sich hervorragend für einen Wildkräutersalat. Auch die Blüten kann man essen, oder sogar zu Löwenzahnsirup weiterverarbeiten. Getrocknete Blätter und Blüten können auch als Tee verwendet werden.

Löwenzahn fördert den Stoffwechsel und wirkt entgiftend. Besonders Niere und Leber werden durch die Inhaltsstoffe angeregt.

Er ist reich an Vitaminen, Bitterstoffen, Gerbstoffen, Triterpenen und Sterolen. Des weiteren enthält er Karotine, Spurenelemente, Flavonoide und sehr viel Calcium.

 

Tipp: Die getrocknete Wurzel kann geröstet werden und gemahlen als Kaffeepulverersatz benutzt werden.

...To be continued....